Home Möbel & Wohnaccessoires Balkenregal mit Glasböden – Altem Fachwerk neues Leben einhauchen!

Balkenregal mit Glasböden – Altem Fachwerk neues Leben einhauchen!

von Florian
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Rustikal und Modern gleichzeitig geht nicht? Im folgenden DIY Beitrag zum Bau eines Regals werde ich Dir das Gegenteil beweisen!

Nachfolgend habe ich Dir alle Werkzeuge und Materialien verlinkt, die ich benutzt habe.

Konstruktionszeichnungen mit detaillierten Maßen findest du weiter unten.

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Fachwerk Regal mit Glasböden
Fachwerk Glas Regal

Benötigtes Werkzeug

Benötigtes Material

Konstruktionszeichnungen

Die Konstruktionszeichnungen haben bei diesem Projekt weniger Mehrwert für Dich als sonst, da jeder Fachwerkbalken ein Unikat ist.Trotzdem will ich Dir beispielhaft meine Überlegungen anhand der Zeichnung verdeutlichen.

Altholzbeschaffung & Alternativen

Es gibt bereits professionell aufbereitetes Altholz im ausgewählten Holz-Fachhandel – allerdings zahlt man dafür richtig viel Geld!

Altholz und alte Fachwerkbalken findet man auch immer mal wieder auf Kleinanzeigen relativ günstig. Wenn Du die Chance hast, in der Nähe etwas zu ergattern, oder sogar selbst noch den ein oder anderen alten Balken zu hause in einem Schuppen hast, ist es jetzt an der Zeit ein neues Projekt anzugehen.

Mein Ausgangsprodukt: deutlich voluminöser als das Endprodukt.

Auf was muss ich bei Altholz-Balken achten?

So ein Balken kann von außen ruhig etwas vom Holzwurm zerfressen sein – nur eben nicht zu viel. Wenn Du den alten Eiche-Balken anhebst und er noch relativ schwer ist, kannst Du Dir sicher sein, dass der Holzwurmbefall nur die äußere Schicht betrifft und weiter innen noch genügend stabiles Holz vorhanden ist. Die äußere Schicht muss sowieso abgefräst oder abgehobelt werden.


Eine Alternative, die jeder schnell beschaffen kann, wäre ein herkömmlicher Balken aus Eiche bzw. ein Kantholz in den gewünschten Dimensionen. Oben in der Materialliste habe ich Dir zwei Eiche-Kanthölzer* verlinkt. Wenn Du diese zusammenleimst, hast du die gleichen Dimensionen wie ich – und Du kannst Dir das planfräsen bzw. abrichten des Balkens ersparen. Wenn Du willst, kannst Du das Holz noch künstlich auf alt trimmen. Schläge mit dem Hammer, Nägel, Ketten, Bürstenaufsätze* etc. wirken in dem Fall Wunder.

Entscheide selbst, ob Du das Regal so wie ich, aus einem aufgetrennten Balken fertigst oder aber den Balken komplett lässt. Da ich keine Band- oder Kreissäge habe, bin ich zum nächsten Schreinerei-Betrieb gefahren und habe mir dort den Balken auftrennen lassen. Das ist im Normalfall gegen eine Spende in die Kaffeekasse möglich – nur frei von Nägeln und Metall sollte der Balken natürlich sein. Sonst musst Du dir möglicherweise für das nächste mal einen anderen Schreiner suchen ;) Vor dem auftrennen beim Schreiner habe ich den Balken noch mit einem Elektro-Handhobel grob von allen Seiten abgehobelt.

Wie Du siehst, fällt es mir schwer, mit einem E-Hobel eine komplett plane Fläche herzustellen.

Holzwurmbefall – noch aktiv oder nicht?

Am besten Du gehst auf Nummer sicher und behandelst den Holzbalken thermisch. Das geht entweder mit lange andauernder extremer Kälte oder durch Erwärmung des Holzes auf eine Kerntemperatur von knapp 60°C. Bei dieser Temperatur sterben die Holzwürmer ab. Bis ein Balken die entsprechende Kerntemperatur erreicht hat, kann es eine Weile dauern. Wer Zugriff auf eine Sauna hat: Glückwunsch! Ideal, um ohne Dienstleister den Holzwurm abzutöten. Ansonsten frag einfach mal bei dem ein oder anderen Sägewerk in Deiner Nähe nach. Dort kannst Du oftmals gegen eine kleine Gebühr Werkstücke in die Trockenkammer stellen lassen wenn sie sowieso in Betrieb genommen wird. So habe ich es auch gemacht – insgesamt lagen einige Holzbalken von mir eine Woche in der Trockenkammer. Einen interessanten Beitrag zum Thema findest du HIER.


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Balken planfräsen bzw. abrichten

Nachdem Du den Balken ggf. aufgetrennt hast (oder eben nicht), solltest Du das Werkstück tatsächlich planfräsen. Achte darauf, dass Du nicht zu viel Material abträgst. Damit die Regalböden* später halten, sollten sie mindestens 3,5 cm tief im Holzbalken stecken. Mit Hilfe der Planfräs-Vorrichtung aus einem meiner anderen Projekte (Hier gehts zum Projekt) kannst Du problemlos mit Deiner Oberfräse* Werkstücke abrichten

Balken abschleifen

Als nächstes kannst Du mit einem Band- oder Exzenterschleifer* das Werkstück von allen Seiten abschleifen damit die feinen Riefen des Fräsers verschwinden.

extenterschleifer balken abschleifen

Nut für Glasböden fräsen

Ich habe mich bei dem Regal für 8mm dicke Glasböden entschieden. Einerseits sind diese ziemlich stabil und andererseits finde ich persönlich dickere Glasböden bei solch einem Balken optisch passender als filigrane, dünne Glasböden.

Die 8mm breite Nut habe ich in zwei Durchgängen gefräst weil es sich hier um Hartholz handelt.

Zur Führung der Fräse habe ich ein Stück Holz als Parallelanschlag auf das Werkstück gespannt. Achte hier unbedingt darauf, dass der Parallelanschlag auch wirklich fest sitzt! Durch die Vibrationen kann es passieren, dass sich während des Fräsvorgangs der Anschlag verschiebt. Dann ist die Nut hin – wäre schade um den alten Fachwerkbalken und das Projekt. Nach dem zweiten Durchgang mit tieferer Einstellung sollte das Ganze dann in etwa so aussehen.

Wer einen Frästisch besitzt, wird diese Aufgabe deutlich entspannter Lösen können.

Oberflächenbehandlung

Für mich ist die Oberflächenbehandlung immer das Highlight des Projektes. Ich habe mich bei dem Regal für Leinöl-Firnis* entschieden. Dieses Öl hebt die Maserung des Holzes schön hervor.

Einfach mit einem Pinsel auftragen und überschüssiges Öl abwischen. Ggf. kannst du das Öl noch mit einem Schleifvlies* in das Holz einreiben.

Das kann jetzt ruhig eine Nacht einwirken bevor Du die Wandhalterungen an die Rückwand des Regals einbaust.

Wandhalterung

Bei der Wandhalterung habe ich mich für Linsenkopfbeschläge* entschieden – unkompliziert und zweckmäßig. Bevor Du anfängst die Vertiefungen zu bohren oder zu fräsen, zeichne Dir am besten genau an, wo Du die Halterungen montieren willst.

Abstand einheitlich markieren. Mit einem Streichmaß bekommst Du das am einfachsten hin.

Die Vertiefungen für die Halterungen habe ich mit einem 19mm Forstnerbohrer* in drei Schritten ausgebohrt.

Rundungen in der Mitte mit einem Steichbeitel begradigen.

Die Zapfen, die stehen bleiben, kannst Du problemlos mit einem Stechbeitel* bzw. Stemmeisen* entfernen. Danach noch kurz abschleifen und etwas Öl auftragen und schon kannst Du die Halterungen einschrauben.

Fertig zum verschrauben der Beschläge.

Beim verschrauben der Beschläge, wie immer, darauf achten, dass alles exakt parallel ausgerichtet ist.

Done…

Du kannst gerne noch einen dritten Beschlag unten am Regal montieren. Damit verhinderst Du, dass bei einseitiger Belastung das Regal eventuell in Schieflage gerät. Aber das tolle an Linsenkopfbeschlägen ist, dass sich das Regal beim einsacken in den Beschlag an die Wand zieht und Druck aufbaut – vorausgesetzt der Schraubenkopf steht nicht zu weit von der Wand ab.

Das war‘s schon. Jetzt noch die Glasböden in die Nut einschieben und Dein Projekt ist fertig! Ich habe aus dem Balken insgesamt zwei Regale angefertigt. Die eine Seite des Balkens hatte noch ein Loch von einer Verzapfung – sieht klasse aus!


Warum die Glasböden nicht zusätzlich festkleben?

Wenn Du die Regale an einer Stelle im Raum montierst, wo es vorkommen kann, dass man mal hängen bleibt, solltest Du die Glasböden mit Silikon oder ähnlichem in der Nut verkleben. Ich habe mich erstmal dagegen entschieden weil ich mir noch nicht über die endgültige Position der Glasböden im Klaren bin. Die Glasböden sitzen jedenfalls auch so stramm genug.


Rustikal und Modern zugleich – wie versprochen!

Servus und bis zum nächsten Teil!

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