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Wenn Holz Arbeitet – Tipps für das Verleimen von Massivholz

von Florian
37 Kommentare

Du hast Dich schon mal an Massivholz ran gewagt, Dein Werkstück oder Deine Tischplatte hat sich aber verzogen, gewölbt oder gewellt? Dann ging es Dir wie mir! Hier erfährst Du nun, auf was es ankommt und wie du den Effekt zukünftig vermeiden kannst.

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Da ich selbst sehr gerne mit Massivholz arbeite, habe auch ich leider schon die Erfahrung machen müssen, dass sich Tischplatten oder Korpusplatten aus Massivholz schnell mal verwerfen, wölben bzw. “schüsseln” können. Gerade wenn man – wie in einigen meiner Projekte – Kanthölzer aus Massivholz aneinander leimt, gibt es einige Punkte zu beachten. Um die Möglichkeit, dass sich das zusammengeleimte Holz wölbt, wellt oder verzieht, so gering wie möglich zu halten, erfährst du im folgenden wissenswerte Tipps. Dieser Beitrag wird fortlaufend erweitert werden. Bitte bedenke, dass ich kein gelernter Tischler bin.

Massivholz verleimen – was muss ich beachten?

Beim zusammenleimen von Massivholz-Kanthölzern oder -Brettern sollte man einerseits auf die Anordnung der Jahresringe achten. Das kann dem arbeiten des Holzes entgegenwirken.

Da Holz arbeitet, wölbt sich eine verleimte Platte wenn der Holzkern immer auf der gleichen Seite ist.

Verleimst du alle Kanthölzer oder Bretter so, dass der Kern des Holzes auf der gleichen Seite ist, wird die Seite, die gegenüber der Holzkerne liegt (durch Luftfeuchtigkeitsveränderungen etc.) kürzer – es entsteht eine Wölbung. Die Holzplatte “schüsselt” sich also.

Wechselt man diese Anordnung ab, entstehen sehr wahrscheinlich Wellen in der Holzplatte. Der Effekt ist weniger drastisch, aber dennoch störend.

Eine Optimale Anordnung wäre die im folgenden Bild. Splintholz and Splintholz und Holzkern an Holzkern im Wechsel. Außerdem sollte eine linke und rechte Seite des Holzes ebenfalls im Wechsel angeordnet werden. Dies minimiert die Gefahr, dass sich das zusammengeleimte Holz später verzieht.

Bei Verleimung von Splint an Splint und Holzkern an Holzkern wird die Gefahr einer Wölbung minimiert.
rechts______________links_______________rechts_____________links

Noch besser als die obere Abbildung ist eine Anordnung von Hölzern, die ausschließlich stehende Jahresringe vorweisen. Der Unterschied wird in der folgenden Abbildung klar. Dadurch, dass es sich ausschließlich um stehende, fast senkrecht angeordnete “Lamellen” im Holz handelt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Wölbung noch geringer. Doch auch hierbei sollte darauf geachtet werden, die rechten und linken Seiten des Holzes abzuwechseln.

Beste Alternative wenn Holz arbeitet, ist lediglich stehende Jahresringe zu verleimen.
rechts______________links_______________rechts_____________links

Das bedeutet, dass man bereits beim Holzkauf darauf achten muss, möglichst “optimale” Hölzer zu kaufen.


Lektion Nr. 1 – Augen auf beim Holzkauf!


Ich beziehe mein Holz vom Online-Händler und habe keine Möglichkeit auf die Anordnung der Jahresringe zu achten. Was kann man tun?

Gerade wenn es um größere Platten geht, etwa für Esstische, Couchtische oder ähnliches, empfiehlt sich die Verwendung von Gratleisten. Diese wirken dem arbeitenden Holz entgegen und halten die Holzplatte gerade. Bei Gratleisten handelt es sich um eine Methode, um dem verwinden des Holzes entgegenzuwirken. In dem folgenden Modell ist eine Tischplatte aus einzelnen Kanthölzern zu sehen. Quer zu den Kanthölzern wird in einer Gratnut eine Metall- oder Holzleiste eingesetzt, die die Holzplatte dann in der gewünschten Form hält.

Hierbei sollte die Gratnut mit einem entsprechenden Zinkenfräser* mit Hilfe einer Oberfräse in das Werkstück eingearbeitet werden. Moderne Gratleisten* aus Metall können dann problemlos eingesetzt und verschraubt werden. Traditionelle Gratleisten aus Holz müssen dagegen mühsam passgenau Stück für Stück in die Gratnut geklopft werden. Die Verwendung von modernen Gratleisten ist aber auch eine finanzielle Frage. Ich würde Dir raten, es je nach Projekt zu entscheiden. Du solltest Dir allerdings immer die Frage stellen, ob du damit leben kannst, wenn sich das Holz nach Fertigstellung des Projektes verzieht.

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Lektion 2 – Um auf Nummer Sicher zu gehen, Gratleisten einsetzen!


Was gibt es sonst noch zu beachten?

Was Du auf keinen Fall machen solltest, ist Dein fertiges Werkstück bzw. Deine fertige Tischplatte nur von einer Seite zu ölen! Wenn Du die Unterseite nicht behandelst, weil sie sowieso nicht gesehen wird, kann auch das dazu führen, dass sich die Tischplatte wölbt. Gerade bei Leinölfirnis kann sich das Holz nach dem ölen stark zusammenziehen. Behandelst Du also nur eine Seite, wird sich dein Werkstück wohl oder übel ebenfalls wölben.


Lektion 3 – Niemals einseitig ölen!


Ich hoffe ich konnte Dir den ein oder anderen Hilfreichen Tipp geben!

Servus und bis zum nächsten mal!

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37 Kommentare

Moritz_berg1 20. Juni 2023 - 11:56

Ich bin gerade noch am Überlegen, ob ich selber Holz für den Holztisch kaufen soll oder eine Holzwerkstat beauftrage, die mir einen bauen kann. Wird auf jeden Fall eine knifflige Entscheidung. Was meine Sie? Danke

Antworten
Lisa 27. April 2023 - 15:06

Ich habe mich schon länger mit dem Thema Holz beschäftigt und fand diesen Beitrag darüber sehr interessant. Gut zu wissen, auf was man beim Verleimen achten muss. Interessant finde ich insbesondere, dass die Anordnung der Jahresringe eine Rolle spielt, was mir bisher nicht bewusst war.

Antworten
Swen 7. April 2023 - 21:42

Ich möchte mich für den wunderbaren Artikel bedanken, den ihr hier veröffentlicht habt. Und ich freue mich schon auf weitere Artikel und werde die Webseite auf jeden Fall im Auge behalten. Welche Holzarten und Stilrichtungen sind eigentlich aus eurer Sicht aktuell besonders beliebt?
Grüße Swen

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Timon Müller 12. März 2023 - 19:27

Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Holz. Ich suche Holz nach Maß. Ich wusste nicht, dass man beim zusammenleimen von Massivholz-Kanthölzern oder -Brettern auf die Anordnung der Jahresringe achten sollte.

Antworten
Paul Trabb 9. Februar 2023 - 13:24

Bei mir hat sich leider auch eine Tischplatte sehr verzogen. Deshalb suche ich gerade nach einem Tischler für Möbel. Danke für den Tipp, dass ich die fertige Tischplatte nur von einer Seite ölen soll.

Antworten
Florian Siegel 9. Februar 2023 - 13:37

Hallo Paul,
die Tischplatte unbedingt von beiden Seiten ölen. Einseitig ölen ist genau das, was man vermeiden sollte!
Gruß FLorian

Antworten
Daniela Seeliger 8. Februar 2023 - 09:15

Wir haben einen Esstisch 100 mal 2.00 m anfertigen lassen. Leider schüsselt dieser nun stark, bis zu 7 mm. Es wurde seitens der Schreinerei auch darauf hingewiesen, dass dies der Fall sein könnte, da Altholz. Wir möchten dies nun beseitigen, da eine Reklamation nicht möglich ist, wegen Hinweis darauf. Mir ist das leider der entgangen. Ist das möglich und wie?

Antworten
Florian Siegel 8. Februar 2023 - 09:43

Hallo Daniela,
das ist natürlich ärgerlich und schade. Aber so ist das manchmal mit Massivholz. War der Tisch mal plötzlich stärkeren Schwankungen hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt? Falls ja, kann es sein, dass sich bei einer Normalisierung der Umstände die Platte von selbst wieder ein wenig begradigt.
Ansonsten ist die Chance leider sehr gering. Da würde nur Abrichten des kompletten Tischs und Einsetzen von Gratleisten (solange er noch gerade ist!) helfen.
Gruß
Florian

Antworten
Nina Hayder 18. Juli 2022 - 12:01

Wir möchten einen Tisch anfertigen lassen. Er soll für unsere Familie groß genug sein und dennoch nicht zu wuchtig wirken. Gut zu wissen, dass die Anordnung der Jahresringe ausschlaggebend für die Wechselwirkung beim Verleimen ist.

Antworten
Maximilian Behrens 17. Januar 2022 - 12:58

Wir möchten uns neue Holzmöbel kaufen. Dabei war es gut hier zu erfahren, dass sich vor allem bei Ess- und Couchtischen eine Gratleiste anbietet, damit das Holz sich nicht zu stark verformt. Wir werden einen Tischler um weitere Beratung fragen.

Antworten
Nina Hayder 25. Oktober 2021 - 17:24

Ich habe im Holzhandel für Wertholz einiges Wertholz ergattern können. Gut zu wissen, dass man beim Verleimen darauf achten sollte, dass Holzkern an Holzkern und Splintholz an Splintholz im Wechsel liegen sollte. So entsteht keine Wölbung. Ich persönlich bevorzuge die Handwerkzeuge vor den Maschinen.

Antworten
Nina Hayder 28. August 2021 - 09:45

Wir möchten uns einen Tisch anfertigen lassen. Gut zu wissen, dass beim Verleimen auf die Anordnung der Jahresringe achten sollte. So kann ein Arbeiten des Holzes entgegengewirkt werden.

Antworten
Lena 10. August 2021 - 12:54

Danke für den interessanten Beitrag zum Thema Holz. Meine Tante hat sich in Massivholzmöbel gerade zu verliebt. Sie möchte sich demnächst Garderobenschränke nach Maß erstellen lassen. Gut zu wissen, dass das Verleimen von Kanthölzern schon so eine Herausforderung ist, und man auf die optimale Anordnung achten muss, dass die Holzplatte nicht “schüsselt”. Ich glaube, das überlassen wir dann gern dem Profi.

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Julian Klaas 17. Juni 2021 - 11:32

Ich möchte einige Holzarbeiten an alten Möbeln verrichten lassen. Hilfreich war hierbei der Hinweis, dass sich bei Esstischen die Verwendung von Gratleisten empfiehlt. Ich denke, ich werde mit einem Tischler sprechen, der mir mit meiner Restaurierung helfen kann.

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Hannes Bartschneider 10. Juni 2021 - 19:00

Wir haben einige Möbel aus Massivholz von einer Tischlerei anfertigen lassen. Diese sollen nun auch gut gepflegt werden. Kanthölzer wurden jedoch bei uns nicht verwendet. Gut zu wissen, dass man die Platte jedoch von allen Seiten ölen sollte. Das machen wir.

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Kate Hansen 8. Januar 2021 - 21:48

Danke für den Artikel über Sägewerk. Ich habe mich nie wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt, aber mein Freund hat letztens davon gesprochen. Deswegen ist es echt gut, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Sehr hilfreich!

Antworten
Tyler Padleton 28. Dezember 2020 - 11:53

Danke für diese Tipps für das Verleimen von Massivholz. Für ein kleines Projekt muss ich demnächst auch Kanthölzer aus Massivholz aneinander leimen und bevor ich etwas falsch mache, wollte ich mich im Voraus informieren. Interessant, dass man bei dieser Aufgabe auf die Anordnung der Jahresringe achten soll.

Antworten
Antonia 9. Dezember 2020 - 15:59

Es ist ein guter Tipp mit den Gratleisten. Wir haben einen Couchtisch selbst gebaut, aber der hat sich auch ganz schön verzogen. Unseren Esstisch wollen wir nun machen lassen. Maßgeschneiderte Möbel sind ja nicht günstig, da sollen sie schon lange halten.

Antworten
Lucie Moreau 8. Dezember 2020 - 10:36

Vielen Dank für die Tipps zum Verleimen von Massivholz. Meine Schwester möchte Möbel nach Maß und lässt einen Tisch aus Massivholz fertigen. Gut zu wissen, dass die Anordnung der Jahresringe ausschlaggebend für die Wechselwirkung beim Verleimen ist.

Antworten
Sebastian 7. Dezember 2020 - 08:26

Servus, ich habe wunderschöne Walnussläden bekommen und habe sie Vakuumtrocknen lassen.
Tja jetzt sind sie verdreht und für mein Projekt komme ich wahrscheinlich nicht um ein aufschneiden und verleimen drum rum.
Ich möchte einen Tisch damit machen und die “Löcher” mit Epoxy ausfüllen.
Wie oft würdest du eine Bohle mit ca 50 cm Breite x 200 cm Länge durschschneiden?
Und kann ich da die natürliche Form des Ladens einigermaßen beibehalten?sprich die Aussenkanten?oder wird die Optik drunter leiden?um.jeden tip bin ich dankbar??

Antworten
Florian Siegel 7. Dezember 2020 - 19:49

Hallo Sebastian,
ich weiß nicht genau ob ich alles korrekt verstanden habe. Du kannst mir auch gerne eine E-Mail mit einem Bild vom Holz schicken. Vielleicht kann ich dir dann eher weiterhelfen :)
Gruß
Florian

Antworten
Tobis 8. Juni 2021 - 19:56

Ich kenne es so, dass man als Faustregel probiert, nicht über 20 cm in der Breite zu gehen, wenn man mehrere Bretter aneinander leimt.

Antworten
Andreas Pussack 30. Oktober 2020 - 08:59

Muss in diesem Text das Wort “horizontal” nicht gegen “senkrecht” ausgetauscht werden?

“Noch besser als die obere Abbildung ist eine Anordnung von Hölzern, die ausschließlich stehende Jahresringe vorweisen. Der Unterschied wird in der folgenden Abbildung klar. Dadurch, dass es sich ausschließlich um stehende, fast horizontal angeordnete “Lamellen” im Holz handelt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Wölbung noch geringer.”

Antworten
Florian Siegel 30. Oktober 2020 - 15:01

Hallo Andreas,
du hast vollkommen Recht! Da hat sich ein Fehler eingeschlichen. Vielen Dank für den Hinweis! :) Habe es bereits korrigiert.
Gruß
Florian

Antworten
Björn 22. Oktober 2020 - 06:27

Hallo,

ich habe meine Tischplatte jetzt soweit verleimt und möchte auch Gratleisten einbauen. Jetzt stelle ich mir die Frage wie ich die Gratleisten am besten anordnen soll. Meine Platte ist 220 x 100cm.

Antworten
Florian Siegel 22. Oktober 2020 - 17:43

Hallo Björn,

ich habe irgendwann mal einen groben Richtwert von 25-30cm von den Enden der Tischplatte entfernt, aufgeschnappt. Wie du sicherlich weißt bin ich kein gelernter Tischler. Solltest du also einen im Bekanntenkreis haben, kannst du das gerne mal validieren lassen. Ich würde die Gratleisten jedenfalls 25-30cm von den Tischenden entfernt platzieren. Was du dabei beachten solltest ist natürlich die Art der Füße bzw. Tischbeine, die du montieren willst. Nicht, dass diese und die Gratleisten an der exakt gleichen Stelle wären. Dann würde ich die Gratleisten so weit wie nötig verschieben. Ich hoffe ich konnte dir trotz der vagen Antwort weiterhelfen!

Gruß
Florian

Antworten
Gregor Gasser 18. Juni 2020 - 18:44

Hallo ich hätte eine Frage bezüglich eines Holztisches.
Mir wurde letzte Woche von einer Tischlerei ein Nusstisch mit den Maßen 220×110 cm geliefert. Die Tischlatte ist mittig auf einen Edelstahlfuss montiert.
Bei genauerer Betrachtung ist mir aufgefallen dass die Tischplatte nicht eben ist und an den Stirnseiten schüsselt.
Der Höhenunterschied zwischen Tischmitte und den Vier Seiten beträgt zwischen 5-7mm.
Laut der Tischlerei sei das normal da Holz arbeitet. Stimmt das? Gibt es hierfür irgendwelche Richtwerte?
Vielen Dank für die Hilfe!

Antworten
Florian Siegel 21. Juni 2020 - 13:27

Hallo Gregor,
generell schwindet und quillt Holz abhängig von der Holzfeuchte und abhängig von der Anordnung der Jahresringe. Falles es eine massive Tischplatte aus einem bzw. wenigen Bohlen ist, schwindet beispielsweise der Kernholzbereich (also die Jahresringe in der Mitte) in einem anderen Ausmaß als das Splintholz bzw. die weiter außen liegenden Jahresringe. Diese Differenzen führen dann zu einem “schüsseln”. Es gibt hierfür soweit ich weiß sogar Formeln zum berechnen dieses Schwind- und Quellverhaltens. Der Tischler wird mit Sicherheit trockenes Holz mit möglichst geringer Restfeuchte für den Tisch genutzt haben. Trotzdem kann Holz immer noch schwinden. Das ganze kann sich schon bei einer anderen Umgebung (andere Raumtemperatur und -feuchte) bemerkbar machen. Je größer so ein Massivholztisch ist, desto mehr muss man mit schwindendem Holz rechnen. Vor allem wenn es ein Tisch ist, der aus einer einzigen oder nur zwei großen Bohlen besteht. Dass das Material arbeitet lässt sich leider nicht vermeiden – die Auswirkungen lassen sich nur verringern, indem man beispielsweise Gratleisten verbaut. Ob das bei deinem Tisch der Fall ist weiß ich nicht – das könntest du mal prüfen. Schau einfach mal auf die Unterseite des Tischs, ob du Gratleisten findest. Es muss übrigens nicht sein, dass dein Tisch nun auf ewig so verbleibt.

Gruß Florian

Antworten
Gregor Gasser 23. Juni 2020 - 14:06

Hallo Florian, vielen Dank für Deine tolle Antwort.
Gratleisten wurden keine verbaut allerdings besteht der Tisch aus 11 Bohlen auf eine Breite von 110cm und Länge von 220cm. Ich habe mich absichtlich für mehrere Bohlen entschieden damit es zu keinen Rissen kommt. Das mit dem Schüsseln war mir neu. Es ist eine massive Nussholzplatte mit Schweizer Kante und einem mittigen Edelstahlfuss.
Schöne Grüße und nochmals vielen Dank,

Gregor

Antworten
Helmut Paschek 16. April 2020 - 15:23

Hallo,
ich bearbeite gerade eine Eichenbohle, ca. 135×100 cm und 6 cm dick, zu einem Küchentisch. Bis auf das ölen und Tischkufen montieren bin ich fertig. Die Platte hat sich während der Bearbeitung längsseitig verzogen. Gibt es eine Möglichkeit die Wölbung rückgängig zu machen?
Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar.
Gruß Helmut

Antworten
Florian Siegel 20. April 2020 - 18:14

Hallo Helmut,
erstmal Glückwunsch zu der tollen Eichenbohle – hört sich nach einem tollen Stück an! Der Verzug kann schon durch Änderungen der Umgebungstemperatur und -feuchtigkeit entstanden sein. Ist die Bohle denn sicher komplett abgelagert und hat keine zu hohe Restfeuchte mehr? Das würde ich als erstes sicherstellen. Wenn das Holz noch zu feucht ist, können beim Trocknungsprozess Verwindungen entstehen. Nehmen wir mal an die Restfeuchte der Bohle passt. Was mir spontan in den Sinn kommt: Bohle mit der Oberfräse und einer Vorrichtung zum Planfräsen (Link zum Projekt) abrichten. Oder aber du lässt die Bohle in einer Schreinerei durch eine große Stationäre Breitbandschleifmaschine oder einen Dickenhobel mit entsprechender Breite. Du wirst gezwungenermaßen etwas an Dicke bei deiner Bohle verlieren. Wichtig ist, dass du nach der Bearbeitung Gratleisten in der Bohle verbaust, um zukünftig Verzug zu vermeiden. Eine Bohle in diesen Dimensionen wird immer arbeiten und in den seltensten Fällen komplett plan bleiben. Und beim ölen unbedingt dran denken, die Bohle von beiden Seiten zu behandeln, sonst steht der nächste Verzug bevor. Ich hoffe du bekommst die Bohle gerichtet und wünsche dir viel Freude an dem Küchentisch!
Gruß Florian

Antworten
André Sallmann 3. April 2020 - 23:52

Hallo, mich interessiert ab welcher Bohlenbreite ich leimen sollte. Ich habe ca. 40-50 cm breite und 50mm dicke Esche Bohlen und würde daraus gern Bänke bauen. Wenn meine Sitzfläche nur 40 cm breit ist, muss ich dann zwingend die Bohlen auftrennen und wieder verleimen oder kann ich diese auch im Ganzen verbauen?
Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!

Antworten
Florian Siegel 9. April 2020 - 19:42

Hallo André,

Bloß nicht das gute, teure Holz auftrennen. Wenn du so tolle Esche Bohlen hast, verbau sie als ganzes. Einzelne Holzleisten miteinander zu einer größeren Fläche verleimen macht man in der Regel aus Kostengründen. Für breitere Bohlen muss man deutlich mehr zahlen als für mehrere, schmalere Leisten. Daher lass die Bohle am besten wie sie ist und säge sie nur so auf Maß, wie du deine Sitzfläche haben möchtest. Das Auftrennen und nachträgliche wieder zusammenleimen von sehr breiten Holzbohlen wird manchmal bei Tischplatten gemacht, um Verwindungen vorzubeugen soweit ich weiß. Aber bei einer Sitzfläche für eine Bank würde ich die Bohle so lassen wie sie ist.

Gruß
Florian

Antworten
Gretl Hendricks 10. Dezember 2019 - 15:18

Interessant, dass man auf die Anordnung der Jahresringe achten sollte, wenn man holz leimt. Ich werde in Zukunft versuchen darauf Rücksicht zu nehmen wenn ich an der Kantenanleimmaschine meines Onkels arbeite. Ich denke auch, dass so die schönere Optik entsteht.

Antworten
Sven Bucher 21. November 2019 - 09:50

Ich arbeite auch sehr gerne mit Massivholz. Ich habe bei meinem Tischler nach Tipps zum Bezug qualitativ guter Hölzer bekommen. Wie Sie bereits sagen, kann man auch online dazu fündig werden. Vielen Dank für Ihren Beitrag zum Verleimen.

Antworten
JJ 28. Oktober 2019 - 20:32

Danke für den Beitrag zum Thema Naturholz. Ich bin schon länger auf der Suche nach weiteren Informationen hierzu.

Antworten
Florian Siegel 28. Oktober 2019 - 21:49

Freut mich, dass ich helfen konnte!

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