Wenn du im Trockenbau erfolgreich und effizient arbeiten willst, entscheidest du nicht einfach nach Gefühl: Du musst wissen, welche Platten, welche Schrauben und welche Profile für deinen Zweck ideal sind. Das richtige Material entscheidet darüber, ob deine Wand stabil, feuchtebeständig oder brandschutzgerecht ist – und ob du am Ende wirklich zufrieden bist. Dieser Beitrag gibt dir ein praxisnahes Trockenbau Basiswissen – mit klaren Empfehlungen für Heimwerker.
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Gipskartonplatten – welche Arten gibt es?
Standard-Gipskartonplatten (GKB)
Standardplatten sind der Allrounder für Innenwände und Decken, wenn keine speziellen Anforderungen wie Feuchte oder Brandschutz bestehen.
Feuchtraum-Imprägnierte Gipskartonplatten (GKBI)
Grün eingefärbt zur leichten Erkennung: Knauf GKBI-Platten sind feuchtigkeitsabweisend und ideal für Bad, Küche oder Waschräume. Sie reduzieren Risiko von Feuchteproblemen im Wohnbereich.
✅ Wann nutzen? Badezimmer, Küche, Hauswirtschaftsraum.
Knauf Diamant-Platten – vielseitig & robust (GKFI)
Die Knauf Diamant-Platte gilt als „Alleskönner“ im Trockenbau:
- Feuchtebeständig
- Verbesserter Schallschutz
- Besserer Brandschutz
- Hohe mechanische Belastbarkeit
Damit eignet sie sich auch für stark beanspruchte Wände oder Räume mit erhöhten Anforderungen.
Weitere Spezialplatten
Neben Standard, Feuchtraum und Diamant gibt es Profile, Akustik-Platten und brandschutzspezifische Varianten – alle abgestimmt auf Knauf Systeme.
Auf was man bei der Beplankung in der Praxis unbedingt achten muss, erfährst du unter anderem in meinem Beitrag zum Thema Decke abhängen!
Trockenbau-Profile von Knauf – die stabile Basis
Knauf bietet alle gängigen Profile, die das Traggerüst für deine Gipsplatten bilden:
- CW-Profile für Wände
- UW-Profile als Führungsschienen
- CD-Profile für Decken
- UA-Profile für verstärkte Bereiche
Diese Profile aus verzinktem Stahl sorgen für eine stabile, korrosionsbeständige Unterkonstruktion und sind perfekt auf Knauf Trockenbausysteme abgestimmt.
Knauf Trockenbau-Profile sollten immer mit einer Blechschere geschnitten werden. Beim Einsatz eines Winkelschleifers wird die Zinkbeschichtung durch Hitze zerstört, wodurch der Korrosionsschutz verloren geht. Der Zuschnitt mit der Blechschere ist sauber, sicher und systemkonform.



Trockenbau Profile müssen zudem immer entkoppelt werden. D.h. auf der Fläche, die auf dem Boden, der Wand oder der Decke anliegt, muss ein Entkopplungsband (Dichtungsband) angebracht werden.
Trockenbauschrauben – richtig auswählen
Die Wahl der richtigen Schraube ist entscheidend für die Sicherheit und Stabilität deiner Konstruktion.
Fein- vs. Grobgewinde
🔩 Feingewinde-Schrauben („TN“)
- Ideal für Metall-Unterkonstruktionen
- Besonders geeignet bei Stahlprofilen bis ca. 0,65 mm Stärke
- Feines Gewinde sorgt für sauberen Halt im dünnen Metall ohne auszureißen
🔩 Grobgewinde-Schrauben („TN“)
- Perfekt für Holz-Unterkonstruktionen
- Grobe Gewinde greifen besser im weichen Holz
- Erleichtern das Verschrauben auf Holz ohne Vorbohren
🔩 Knauf Universalschraube („FN“)
Die Knauf Universalschraube FN ist eine selbstbohrende Schnellbauschraube, die sowohl in Blech als auch in Holz einen guten Halt findet. Sie eignet sich besonders dann, wenn du im Trockenbau flexibel bleiben möchtest oder unterschiedliche Untergründe in einem Projekt kombinierst. Durch ihre spezielle Gewindegeometrie bietet die FN-Schraube einen sicheren Halt in Metallprofilen ebenso wie in Holzlatten. Typische Einsatzbereiche sind einfache Beplankungen, Reparaturen oder kleinere Trockenbaukonstruktionen mit Knauf Gipskartonplatten. Trotz ihrer Vielseitigkeit gilt: Für maximale Systemtreue und optimale Ergebnisse empfiehlt Knauf bei klar definierten Unterkonstruktionen weiterhin die Verwendung von Feingewinde-Schrauben für Metall und Grobgewinde-Schrauben für Holz.
Ich selbst habe die FN Schrauben beispielsweise bei der Montage von Direktabhängern in Deckenbalken genutzt – ideal!
Bohrspitzen-Schrauben („TB“) für dickere Profile
Schrauben mit Bohrspitze sind selbstbohrend und brauchen kein Vorbohren – ideal bei dickeren Metallprofilen bis ca. 2 mm.
Mindestlänge der Schrauben
Damit deine Schrauben auch wirklich halten, musst du auf die richtige Länge achten:
🔹 Metallunterkonstruktion:
Die Schraube muss zusätzlich zur Plattendicke mindestens 10 mm tief in das Profil eingreifen.
🔹 Holzunterkonstruktion:
Hier sollte die Schraube mindestens 19 mm tief im Holz sitzen, um sicheren Halt zu gewährleisten.
Beispiel:
Doppelte 12,5 mm Platten (25 mm Beplankung) → Schraube mind. 35 mm, damit sie 10 mm ins Metallprofil greift.
Trockenbau spachteln mit Knauf Uniflott
Nach dem Verschrauben und Montieren folgt ein essenzieller Schritt: das Spachteln.
Uniflott Standard
- Pulver-Spachtelmasse zur Fugen- und Schraubenverspachtelung
- Wird mit Wasser angemischt
- Klassiker für glatte Oberflächen
Uniflott imprägniert
- Speziell für Feuchträume, innen und außen
- Feuchtraum-Version ist wasserabweisender und schützt besser vor Feuchtigkeit
👉 Wann welcher?
Für Badezimmer, Küche oder Waschräume empfiehlt sich die imprägnierte Version, da sie Feuchtigkeit besser widersteht.
Praktische Tipps für Heimwerker
✔ Schrauben immer senkrecht eindrehen, damit die Platte nicht beschädigt wird.
✔ Schraubenköpfe knapp unter der Oberfläche versenken, ohne den Karton zu zerreißen.
✔ Uniflott niemals zu dick auftragen – besser in mehreren Schichten arbeiten.
Fazit – Die wichtigsten Learnings
✔ Plattenauswahl nach Anforderung: Standard-Platten für Innenwände, GKBI für Feuchträume, Diamant für höhere Anforderungen.
✔ Schraubenwahl nach Unterkonstruktion: Feingewinde für Metall, Grobgewinde für Holz.
✔ Schraubenlänge zählt: mind. 10 mm Eindringtiefe ins Metall, 19 mm ins Holz.
✔ Uniflott spachteln: Standard für normale Wände, imprägniert für Feuchträume.
✔ Profile sind das Fundament: richtige CW/UW/CD/UA-Profile sorgen für Stabilität. Nie mit dem Winkelschleifer kürzen – stets eine Blechschere nutzen!
Transparenz
Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Knauf Bauprodukte GmbH & Co. KG entstanden.
Weiterführende Links
Produkt: KNAUF Hartmut Hohlraumdübel