Du suchst einen Bandsäge Test oder interessierst dich für Bandsägen von Record Power, Hammer oder Laguna? Die Kaufentscheidung für Bandsägen fällt besonders schwer, wenn man nur begrenztes Wissen über diese teils sehr teuren Maschinen besitzt. Aber auch in Hobby Holzwerkstätten ziehen immer öfter Bandsägen ein. Bevor eine Entscheidung für ein bestimmtes Modell fällt, ist daher Recherche angesagt. Zwei besonders attraktive Bandsägemodelle für ambitionierte Hobby Schreiner versuche ich in diesem Beitrag zu beleuchten. Ich selbst stehe aktuell vor genau dieser Entscheidung – ob ich eine Tendenz habe, erfahrt ihr am Ende des Beitrags!
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Bandsägenvergleich – Hammer oder Record Power?
Gerade für ambitionierte Hobby Heimwerker sind die zwei Hersteller Hammer und Record Power besonders interessant. Ich konnte mir vorab ein Bild von der Hammer N4400* und von der Record Power Sabre 450* machen – zwei Bandsägen mit reichlich Leistungsreserven für den Heimwerker mit genügend Platz in der Werkstatt! Los geht’s mit dem Bandsäge Test!
Bandsäge mit 230V oder 400V – Netzstrom oder Starkstrom bei Bandsägen?
Man hört oft, dass Starkstrom bei Bandsägen ein wichtiger Punkt ist, weil die Motoren durchzugsstärker seien. Ich habe mich hierzu mit zwei Fachleuten aus dem Vertriebsbereich für die entsprechenden Bandsägemodelle unterhalten. Unabhängig voneinander habe ich die gleiche Aussage erhalten.
Bei modernen Elektromotoren und Bandsägen dieser Größenordnung ist es irrelevant bzgl. der Leistungsfähigkeit. Der Vorteil von Starkstrom bzw. Drehstrom, der früher sehr wohl vorlag, ist heute nicht mehr vorhanden. D.h. Hobby Heimwerker, die lediglich herkömmlichen 230V Netzstrom in ihrer Werkstatt zur Verfügung haben, können aufatmen!
Merke: Bei modernen Elektromotoren dieser Größenordnung spielt es im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der Säge eher keine Rolle ob man sich für 230V oder 400V Anschluss entscheidet.
Schnitthöhe bzw. Schnittleistung bei Record Power und Hammer Bandsägen
Bei der Schnitthöhe sollte man verschiedene Punkte beachten. Das theoretische Limit der Sägekapazität bildet natürlich die verstellbare Sägebandführung. Die tatsächlich realistisch mögliche Schnittleistung hängt aber von mehreren Faktoren als nur dem Abstand zwischen Sägetisch und Bandführung ab. Die theoretisch mögliche Schnitthöhe liegt bei der Record Power Sabre 450* bei 285mm und bei der Hammer N4400* sogar bei 310mm.
Aber: Auch die Holzart hat einen entscheidenden Einfluss auf die realistisch umsetzbare Schnittleistung. Weichholz lässt sich in größeren Stärken sägen als beispielsweise Eichenholz. Wenn es um die Hartholz Schnittleistung geht würde ich bei namhaften Herstellern grob 25% des maximalen Abstands zwischen Sägetisch und Bandführung abziehen. Das ist allerdings nur meine laienhafte Meinung. Über Kommentare hierzu unter dem Beitrag würde ich mich freuen!
Speziell beim Auftrennen von großen Querschnitten kommt auch noch der Faktor Bandspannung ins Spiel. Wer einen Auftrennschnitt von wirklich hoher Qualität anstrebt, kommt manchmal nicht um Bandsägen mit Umlenkrollen um die 600mm herum. Erst ab einer gewissen Umlenkrollen-Größe können die speziellen Bänder aufgezogen werden, die eine so große Spannung aufbauen können, dass Auftrennschnitte höchster Güte erreicht werden können.
Merke: Die Schnittgüte ist nicht ausschließlich von der Bandführung abhängig. Besonders bei großen Querschnitten ist die mögliche Bandspannung ein entscheidender Faktor für gute Schnittergebnisse.
Ich mag an dieser Stelle allerdings bezweifeln, dass das für den anspruchsvollen Hobby-Tischler wirklich nötig ist. Vermutlich wird der anspruchsvolle Hobby Heimwerker eher selten mit Auftrennschnitten jenseits der 15-16cm oder maximal 20cm hantieren. Und für solche Schnittleistungen sind die Bandsägen wie beispielsweise die Record Power Sabre 450* oder auch die Hammer N4400* sicher eine super Kompromiss aus Preis und Leistung!
Die Größe der Umlenkrollen unterscheidet sich bei beiden Sägen nur minimal. Wie die Modellbezeichnung bereits erahnen lässt besitzt die Record Power Sabre 450* Umlenkrollen von 450mm Durchmesser. Die Hammer N4400* dagegen nutzt Umlenkrollen mit 440mm Durchmesser. Das entspricht gerade mal einem Unterschied von einem einzigen Zentimeter.
Sicherheit und Bremse bei Bandsägen: welche Technologie ist führend?
Was vielleicht bei dem ein oder anderen in der Betrachtung weniger beachtet wird ist die Art der verbauten Bremse bei einer Bandsäge in diesem Segment.
Man nehme beispielsweise die Laguna 18BX mit ihrem massiven 470mm Guss Rad. Laguna macht gefühlt momentan massiv Werbung im deutschsprachigen Raum und expanidert dort stark. Allerdings wird hier tatsächlich eine Scheibenbremse verbaut, die über ein Fußpedal betätigt wird. Im Hobbybereich ist das an sich kein Problem. Aus Sicht der Berufsgenossenschaft ist eine solche Bremse soweit ich weiß im professionellen Umfeld nicht in Ordnung. Laut Laguna Website ist die Maschine allerdings “mit allen Schutzeinrichtungen nach einschlägigen EG-Normen ausgestattet.”. In der zugehörigen Betriebsanleitung, die ich finden konnte, ist zudem eine CE-Konformitätserklärung enthalten. D.h. die Bandsäge müsste den nötigen Sicherheitsstandards entsprechen.
Record Power verbaut dagegen bei der Sabre 450* eine elektromagnetische Bremse, die verhältnismäßig zügig stoppt.
Hammer verbaut in der N4400* eine mechanische Bremse, die gegenüber einer elektromagnetischen Bremse wohl minimal das Nachsehen hat.
Wenn man den Sicherheitsaspekt beachtet, hat sowohl Record Power als auch Hammer hier gegenüber der Laguna die Nase vorn. Im Ernstfall (Unfall) muss man ersteinmal die Fußbremse vernünftig betätigen können.
Merke: Das eigene Sicherheitsempfinden hinsichtlich der verbauten Bremsmechanik sollte nicht missachtet werden.
Beim Thema Sicherheit gibt es noch weitere interessante Punkte für die Wahl der richtigen Bandsäge. Sowohl die Record Power Sabre 450* als auch die Hammer N4400* verfügen über eine Vielzahl von Sicherheitsfunktionen, um Unfälle zu vermeiden. Die Sabre 450 ist mit einem automatischen Abschaltungssystem ausgestattet, das die Säge sofort abschaltet, wenn die Abdeckung geöffnet wird. Und beide Sägen verfügen über einen Not-Aus-Schalter, der eine sofortige Abschaltung der Säge ermöglicht, falls ein Notfall eintritt – bei der Hammer N4400 ist zumindest optional ein zusätzlicher Not-Aus Schalter konfigurierbar.
Auch das Gewicht ist nicht zu vergessen. Eine zu leichte Bandsäge macht das bearbeiten von großen, sperrigen und schweren Werkstücken unsicherer. Die Hammer N4400* ist mit ca. 170kg etwas schwerer als die Record Power Sabre 450* mit ca. 150kg. Damit besitzen aber beide Sägen ein solides Gewicht und stehen damit sicher und fest auf dem Werkstattboden.
Bandführung: Keramikführung oder Kugellager Führung?
Bei der präferierten Bandführung scheiden sich die Geister. Keramikführungen werden oft als enorm hochwertig angepriesen. Bei Hammer gibt es optional eine passende zu kaufen – standardmäß. Meiner Meinung nach ist eine solide, kugelgelagerte Führung aber nicht unbedingt schlechter.
Eine Kugellager Führung hat sogar einen entscheidenden Sicherheitsvorteil gegenüber Keramikführungen. Bei Bandführungen aus Keramik, kann es zu Funkenbildung bzw. Funkenregen kommen. Das kommt laut einem Austausch mit einem Fachmann in dem Bereich bei den europäischen Carbonstahlbändern hin und wieder vor. Kommen beispielsweise vermehrt Funken in die Absaugung ist das jedenfalls nicht ideal.
Bei der Record Power Sabre 450* ist die Kugellager Bandführung zudem werkzeuglos einstellbar.
Merke: Keramik Sägeblattführungen können Funkenbildung begünstigen.
Sägetisch, Parallelanschlag und Co. – Bandsäge Test
Sägetisch Größe bei Record Power Sabre 450 und Hammer N4400
Bei der Record Power Sabre 450* bekommt man einen Sägetisch von 658 x 400 mm. Das ist eine ganze Menge und sollte für die gängigsten Anwendungsfälle einer Bandsäge in diesem Segment ausreichend sein.
Der Sägetisch bei der Hammer N4400* ist ähnlich groß, jedoch ein wenig anders dimensioniert. Er geht mehr ins quadratische mit einer Größe von 575 x 420 mm.
Was bei beiden Maschinen eine sinnvolle Erweiterung sein kann, ist eine Tischerweiterung nach hinten, um beispielsweise bei Auftrennschnitten von langen Bohlen eine bessere Auflage zu haben. Diese Erweiterungen gibt es meist sowohl von den Herstellern selbst als auch von externen Drittanbietern. Oder man baut sich eine Sägetischverlängerung selber aus ein wenig Restholz.
Bei beiden Maschinen kann der Sägetisch von -10 bis +45 Grad geneigt werden, um auch komplizierte Gehrungsschnitte meistern zu können.
Parallelanschlag bei Bandsägen
Ein kritisches Teil was den Erfolg bei schwierigen Schnitten betrifft, ist auch bei einer Bandsäge der Parallelanschlag. Wichtig ist, dass sich dieser nicht von selbst verstellt oder verzieht. Gerade bei Bandsägen dieser Größe kommen auch gerne mal sperrige und schwere Werkstücke oder Bohlen auf den Sägetisch. Umso wichtiger ist ein massiver und solider Parallelanschlag beim Bandsäge Test!
Dies ist sowohl bei Record Power als auch bei Hammer erfüllt! Beide Anschläge machen einen guten Eindruck.
Bei Record Power* gibt es noch eine interessante Erweiterung speziell für Auftrennschnitte von Bohlen – die sogenannte Resaw Bar! Dieser Runde Zylinder, der auf Höhe des Sägeblatts am Parallelanschlag befestigt wird, soll dafür sorgen, dass das Holz bei Längsschnitten an dieser Stelle schwenken kann. Dadurch sollen unterschiedliche Faserverläufe und das damit einhergehende Risiko eines verlaufenden Schnitts reduziert werden.
Kundenservice & Ersatzteilversorgung
Ein nicht zu unterschätzendes Thema für den Ernstfall: die Ersatzteilversorgung und der Kundenservice. Sowohl Record Power als auch Hammer (bzw. die Felder Group) sind schon lange am Deutschen Markt aktiv. Die Ersatzteilversorgung schätze ich bei beiden Herstellen sehr gut ein.
Bei Hammer bzw. bei der Felder Group stufe ich den Kundenservice zudem noch zuverlässiger und schneller ein. Felder besitzt alleine schon mehrere Showrooms in Deutschland, wo man sich die Maschinen vor Ort anschauen kann. Record Power greift hierfür auf Vertriebspartner zurück, die in der Regel nur eine beschränkte Auswahl in Ausstellung haben.
Merke: Am besten einfach mal eigenständig bei den entsprechenden Herstellern oder Vertriebspartnern anrufen und sich über die Ersatzteilversorgung und den Kundenservice erkundigen.
Bandsägen: So wichtig ist die Wahl des richtigen Sägeblatts!
Wenn ich eines aus den Gesprächen mit den Herstellern mitgenommen habe, ist es dass die beste Bandsäge ohne die zum Anwendungszweck passenden Sägeblätter keine guten Schnittergebnisse liefern wird.
Die Investition in hochwertiges Zubehör bzw. in Sägeblätter ist bei Bandsägen also mindestens genau so wichtig wie bei anderen Sägewerkzeugen.
Ein schmales Blatt für Kurvenschnitte, ein starkes Blatt für Auftrennschnitte und ein mittelstarkes Universalsägeblatt sollte man sich anschaffen. Der Wechsel geht in der Regel relativ zügig von der Hand und der Aufwand lohnt sich.
Merke: Die beste Bandsäge wird ohne die zum Anwendungszweck passenden Sägeblätter keine zufriedenstellenden Schnittergebnisse liefern.
Bandsäge online bestellen – wo kann man online Bandsägen kaufen?
Im Gegensatz zu Akkuschraubern und ähnlichen kleinen Elektrowerkzeugen, die man in unzähligen Online Shops bestellen kann, sieht die Welt bei massiven Bandsägen ein wenig anders aus. Auch hierfür gibt es Händler, die auch online versenden. Einer der wenigen Händler, der sowohl lokal ansässig ist und einen Showroom betreibt als auch einen Online Shop für große Holzbearbeitungsmaschinen bereitstellt ist der Neureiter Shop*.
Bandsäge Test Fazit – welche Bandsäge kaufen?
Die Frage, ob die Hammer N4400* oder die Record Power Sabre 450* nun die bessere Säge für den eigenen Bedarf ist, ist gar nicht einfach zu beantworten. Beide Bandsägen sind sehr solide und sprechen die Zielgruppe der ambitionierten Hobby Tischler meiner Meinung nach perfekt an. Letztendlich sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Möchte man unbedingt die elektromagnetische Bremse der Record Power? Oder ist die etwas höhere mögliche Schnittkapazität der Hammer N4400 wichtiger? Sie bringt auch etwas mehr Gewicht mit auf die Waage. Letztendlich muss jeder diese Frage für sich beantworten.
Meine Empfehlung: Angebote einholen, Zubehör mit berücksichtigen (Verfahreinrichtigung, Bandsägeblätter, etc.), Versand- und Transportkosten mit einberechnen und sich ein Bild des Preises machen.
Ggf. auf Aktionen warten und zuschlagen, sobald der Preis attraktiv ist. Besonders Hammer bzw. die Felder Group bietet in der Regel mehrmals im Jahr attraktive Sonderangebote! Ebenfalls interessant können Ausstellungsstücke bei Maschinenhändlern sein. Etwas falsch macht man wohl mit keiner der beiden Sägen! Der Neureiter Shop hat zudem eine Gebraucht Maschinen Abteilung!
Weiterführende Links:
https://www.holz-metall.info/Sabre-450-Holzbandsaege-Record-Power-230V/SABRE450
https://www.felder-group.com/de-de/produkte/bandsaegen-c1958/bandsaege-classic-line-p144120
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Wenn dir der Beitrag “Bandsäge Test – welche Bandsäge kaufen? Record Power oder Hammer Bandsäge?” gefallen hat, oder falls du Fragen hast, melde dich einfach in den Kommentaren! Wie findest du den Bandsäge Test?
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